Alkohol passé – Meine Lieblingsbeschäftigungen in Coronazeiten🌷🌼👩‍🍳

Bereits im letzten Blogeintrag hatte ich das Thema angesprochen, dass gerade jetzt – in Zeiten der ungewohnten, unsicheren und „langweiligen“ Coronakrise,- die Gefahr besonders groß ist, wieder regelmäßiger und mehr als sonst Alkohol zu konsumieren. Dafür gibt es für jeden wohl unterschiedliche Gründe, da jeden die Krise anders trifft und innerlich anders beschäftigt. Ich bin jetzt eher die Person, die aus Langeweile zur Weinflasche greifen würde, weil ich mir zum Glück bisher weder um geliebte Menschen noch um mein finanzielles Auskommen Gedanken machen muss. Ich leide momentan sehr unter der sozialen Isolation und mir fehlen meine Freunde, das Feierngehen, Restaurantbesuche. Aber egal, was die Motivation sein mag, meinen „trinken zu müssen“, ist sicherlich nicht der richtige Weg.

Ich habe vor zwei Tagen abends nach zehntägiger Abstinenz 0,3 l Rotwein genossen, schön beim Serie schauen auf der Couch, doch ich merkte die negativen Auswirkungen direkt in derselben Nacht: ich lag um halb drei hellwach wach, wälzte mich hin und her und verfluchte mich Alkohol getrunken zu haben. Am kommenden Morgen war ich gerädert und zudem fühlte es sich an, als ob ich neben mir stehen und meine Umwelt wie durch Watte wahrnehmen würde. Ich brauchte bestimmt bis zum Mittag bis ich mich wieder wie ein lebender Mensch fühlte. Dieses Gefühl des Nebels brauche ich und will ich gerade einfach nicht mehr und ich sehe diese kleinen Versuche zu trinken uach nicht länger als Scheitern an- sie zeigen mir einfach dass Abstinenz etwas ist, das sich nicht von heute auf morgen erledigen lässt. Und mein Körper signalisiert mir mittlerweile auch ganz genau, dass er sich ohne Alkohol besser fühlt.

Was tue ich also in diesen Zeiten, wenn ich verhindern möchte aus Langeweile Alkohol zu trinken? Ich habe meinem Tag eine Struktur gegben!! Ich denke das ist das Wichtigste. Der Mensch braucht generell im Leben Regelmäßigkeit. Ich liebe es, morgens im Bett Kaffee zu trinken, dabei lese ich die Zeit-Online oder schaue mir Youtube Videos zum Gärtnern, Minimalismus, gesunder Lebensstil an. dann gehe ich duschen. Ohne Wasser auf meiner Haut weiß mein Körper nicht, dass der Tag beginnt. ( Kleiner Exkurs: Und gerade unter der Dusche merke ich an meinem Bewusstsein am besten, on ich abends zuvor Alkohol oder nicht konsumiert habe. Kann ich nur empfehlen: die abstinenten tage und die Tage mit Alkoholkonsum am nächsten Morgen unter der Dusche zu vergleichen ;-)) Dann versuche ich gesund zu frühstücken. Anschließend räume ich auf, putze, helfe meinen Kindern bei den Aufgaben für die Schule, arbeite parallel selbst ein wenig im Homeoffice. Um zwölf Uhr wird angefangen zu kochen. Gesund, mit Gemüse, sehr frisch, manchmal schmeißen wir auch den Grill auf der Terassse an. Bei schönem Wetter essen wir auf der Terasse. Kochen ist jedenfalls eine der Beschäftigungen, die mir gut tut. Sie zeigt mir, dass ich etwas zusammenstellen, anordnen, erschaffen kann. Das tut meiner Seele enorm gut und Kochen ist zudem beim Rühren fast wie eine Meditation 😉 Hier sind ein paar Bilder unseres heutigen Mittagessens: Schmorbraten in Rosamrin-Gemüsesoße an Schleifennudeln mit Rotkohl.

Nach dem Mittagessen geht es in den Garten. Und hier ist momentan so viel zu tun: ich bin auf dem Weg in die Selbstversorgung. Also das heißt, dass ich den größten Bedarf an Gemüse und Obst gerne durch die eigene Arbeit und Schaffenskraft abedecken möchte. Ich habe nicht den Anspruch, mich komplett autark zu ernähren, aber es soll doch so ertragreich sein, dass ich gewisse Dinge im Supermarkt nicht mehr kaufen muss. Es gibt mir ein Gefühl der Unabhängigkeit, der Freiheit und der Sicherheit. Alles das, was der Alkohol mir nur suggeriert zu geben. Ich brauche zudem keinen Sport als Ausgleich, ich bewege mich genügend an der frischen Luft. Der Kontakt zur Erde, zu den Pflanzen, das Gefühl mit den Händen in der Erde zu wühlen, mit nackten Füßen den Boden zu erspüren- das gibt mir Halt. Es löst in mir ein Gefühl der Freude und des Glücks aus.

Und darum denke ich geht es hauptsächlich: wenn man keinen Alkohol mehr trinken will, dann sollte man sich eine Beschäftigung suchen, die einen regelmäßig wirklich und nachhaltig erfüllt. Nicht jeder hat einen Garten, aber wer keinen hat und gerne einen hätte: vielleicht gibt es in der Nähe einen Kleingartenverein mit einem zu vergebenen Schrebergarten? Eventuell kann man auch auf dem Balkon Tomaten und Gurken in Kübeln anbauen? Aber vielleicht ist das Gärtnern auch nichts für dich und du hast eher Spaß daran, Traumfänger herzustellen oder Vogelhäuser zu bauen? Auch ein Musikinstrument zu erlernen wäre eine sinnvolle Beschäftigung. Der Mensch darf einfach nicht unterbeschäftigt sein, der Mensch ist dafür da sich selbst einen Sinn zu geben. Dazu sollte man sich fragen, was einem wirklich Spaß macht und einfach beginnen. Falls ihr momentan völlig planlos seid: hier verlinke ich euch ein Video meiner Lieblings-Youtuberin, Corinna Fee. Sie gibt dort 50 Tipps für Ideen, die man in dieser Coronazeit in Angriff nehmen kann.

Ich denke, dass eine klare Struktur und eine sinnvolle Beschäftigung schon ein erster wichtiger Schritt in die Abstinenz ist oder zumindest dazu beiträgt, immer wieder und immer öfters „nein“ zum Alkohol zu sagen.

Ich grüße euch von Herzen.❤️

Eure Freya